Die Bloggerin Xeniana in Kiel macht sich Sorgen um Plagiate. „Zurück zu Camus. Das Plagiat werde ich kennzeichnen in kursiv. Ich bin kein Fall für Literaturwissenschaftler. Ich bevorzuge auf Grund meines Bildungsniveaus den Bitterfelder Weg. Wem das nicht genügt, der darf gern woanders schauen. In Ordnung Leo Läufer?“ Woher weiß sie etwas über die Diskussion zwischen Leo und Xing? Ich könnte sie fragen. Aber über die Kommentarfunktion auf WordPress kommen wir wegen irgendwelcher Systemeinstellungen nicht zusammen. Einstweilen muss ich den Weg über Zitate und Verlinkungen gehen: https://xeniana.wpcomstaging.com/2020/04/06/ich-lese-die-pest-von-camus-tag-1/
Statt mit Plagiaten hatte ich zunächst ein Problem mit der Umkehrung. Ich wollte es viel schlimmer finden, dass die sogenannte Realität Anleihen bei der Fiktion macht, also die Corona-Krise aus dem Roman „Die Pest” von Camus plagiiert. Hier wie dort schien es das gleiche Personal zu geben, zum Beispiel die simplen Ignoranten, die offiziellen Leugner, die Attentäter, die Kriegsgewinnler. Und die, die sich auf der sicheren Seite glauben. Aus diesem identifizierenden Lesen hilft nur heraus, dass man anerkennt, dass es sich nicht um eine wirkliche „Pest“ handelt, trotz Ratten, Eiterbeulen und hohem Fieber, sondern um eine Konstruktion. Deshalb lohnt sich ein Blick in die Werkstatt des Schriftstellers: die Tagebücher.
