Interview mit Alexander Kluge in der FAZ vom Wochenende: „Nicht mein Denken, sondern die Formwelt, in der ich es äußere, ändert sich.“ Das Internet wächst mit den traditionellen Domänen der Presse, des Buches und des Filmes zu einem neuen Medium zusammen. „Es gibt eine neue Sehnsucht nach Nachhaltigkeit und nach einem Hortus conclusus, einem abgeschlossenen Garten. Das hat nichts mit der Lust am Surfen zu tun – auf einem Ozean können Sie als Surfer kaum überleben. Stattdessen ist ein neues Interesse an Gefäßen und Begrenzungen entstanden.“ Dies verlangt eine Kunst der konstellativen Dramaturgie, die im Grunde schon bei Ovid vorhanden war und etwa mit Balzac und Dos Passos in die Moderne gelangte.
Also hinaus mit der Botanisiertrommel in den wilden Dschungel des World Wide Web, exotische Gewächse ausgraben und ins eigene Biotop verpflanzen, ein paar Lesefrüchte aufbrechen und die Samen ins Beet einsenken, und das regelmäßige Gießen nicht vergessen! Die neue ars poetica des Blogs!