Vor 12 Stunden

Budapest, XII. Bezirk. Ukrainische Botschaft. Ganz rechts der Konsulateingang mit der Schlange der Wartenden.

Gestern Mittag vor der Ukrainischen Botschaft in Budapest. Hier haben wir am Sonntag vor einer Woche Blumen niedergelegt und eine Kerze angezündet. Da waren noch keine Geflüchteten vor der Botschaft. Ich versuche es mit Englisch und Deutsch. Gespräch mit einer jungen Familie. Er Engländer, hat Frau und Kind herausgeholt. Sie wollen die Papiere in Ordnung bringen und dann mit dem Flieger nach London. Wissen sie von jemandem, der oder die weiter nach Deutschland will? Ja, da war jemand im Zug, aber… Die Aufmerksamkeit ist nicht auf dieses Gespräch gerichtet. Die Frau wartet gespannt darauf, dass die nächste Gruppe von zehn Menschen hereingerufen wird. Der Mann kümmert sich um das Kind. Sie sind bei Záhony nach Ungarn über die Grenze gegangen, weil die Übergange nach Polen hoffnungslos verstopft schienen. Der junge Mann ist voller Lobes für die Hilfsbereitschaft der Ungarn. Sie haben im Zelt übernachtet und wurden gut versorgt. Fahrten mit der Ungarischen Staatsbahn sind kostenlos. Will sonst niemand nach Deutschland? Ich treffe sonst keinen mit Deutsch- oder Englischkenntnissen, geschweige denn Ungarischsprechende. Klar, die wollen nicht weiter. Eine junge Frau kann Französisch, aber das kann ich nicht. Alle haben einen Plan und sind gestresst. Ich bin da eher lästig.

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